Auf dem Weg als Anwält:in

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#693 Von der Staatsanwaltschaft zur Polizei – Rollenwechsel in der Strafverfolgung

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Bei Duri Bonin ist erneut Polizeikommandant Fabian Kühner zu Gast. Gemeinsam sprechen sie über seinen aussergewöhnlichen Rollenwechsel: vom Staatsanwalt zum Polizeioffizier. Was hat ihn dazu bewogen, innerhalb des Systems der Strafverfolgung die Seite zu wechseln? Sie unterhalten sich über Macht, Verantwortung und den Perspektivenwechsel im Strafverfahren. Wer führt ein Strafverfahren tatsächlich – die Polizei oder die Staatsanwaltschaft? Und was bedeutet es, wenn ein ehemaliger Staatsanwalt plötzlich polizeiliche Ermittlungen leitet? Hat sich Fabians Blick auf das Strafverfahren durch seinen Rollenwechsel verändert? Gibt es kulturelle Unterschiede zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft? Was macht einen guten Polizisten aus – und welche Rolle spielt dabei die Ausbildung? Ist eine frühe Spezialisierung in der Polizeiausbildung sinnvoll? Wie unterscheidet sich die Arbeit einer Kantonspolizei von jener der Bundeskriminalpolizei? Und wie erlebt Fabian die Zusammenarbeit mit der Bundesanwaltschaft? Ein Podcast für alle, die Strafverfahren wirklich verstehen wollen: Wer führt, wer folgt – und wo verschwimmen die Grenzen?

Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast [Auf dem Weg als Anwält:in](https://www.duribonin.ch/podcast) versucht der Anwalt [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige …) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.

Die Podcasts "Auf dem Weg als Anwält:in" sind unter https://www.duribonin.ch/podcast/ oder auf allen üblichen Plattformen zu hören 🎧. Dort einfach nach 'Duri Bonin' suchen und abonnieren.

#692 Erstkontakt im Gefängnis: Taktik, Vertrauen – und die Teamfrage

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Duri berichtet von einer Hausdurchsuchung beim Klienten zuhause. Die Polizei trifft dabei auf die gesamte Familie – die Situation eskaliert beinahe. Nina stellt die Frage, ob es nicht im Interesse aller wäre, bei Hausdurchsuchungen die Verteidigung beizuziehen. Könnte das nicht deeskalierend wirken – und zugleich helfen, die Rechte des Klienten zu wahren? Sodann greifen Nina und Duri die Frage aus der letzten Episode auf: Soll die Verteidigung den ersten Gefängnisbesuch beim Klienten als Team machen – oder ist es besser, alleine zu gehen? Die Hörer haben abgestimmt: Knappes Ergebnis mit 56 zu 44 Prozent für den Einzelbesuch. Wie haben Nina und Duri selbst abgestimmt? Und wie interpretieren sie dieses Resultat? Anschliessend schildert Duri seinen Besuch im Gefängnis. Laut Hafteinvernahme hat der Staatsanwalt beim Beschuldigten eine fehlende Erschütterung konstatiert – und wertet dies als weiteres Indiz für seinen Tatverdacht. Wie erlebt Duri den Mandanten? Wie verlief das Gespräch? Wie wurde der Dolmetscher eingebunden? Wie geht man als Verteidigung mit einem Fall um, wenn scheinbar alles gegen den Klienten spricht? Konnte Duri neue Ermittlungsansätze gewinnen – oder bestätigt sich das Bild der Strafverfolgungsbehörden?

Im Gespräch mit dem Klienten ergibt sich, dass das Blut an dessen Händen allenfalls tierischen Ursprungs ist – nicht menschlich. Dies wirft die Frage auf, wann man einen solchen Hinweis ins Verfahren einführen sollte. Ein proaktives Vorgehen kann die Ermittlungen frühzeitig in eine andere Richtung lenken. Wer zuwartet, riskiert, dass sich das Bild des „überführten Täters“ in den Köpfen der Ermittler verfestigt. Ein entlastender Hinweis kann im frühen Stadium besonders wirksam sein und den Druck auf den Klienten verringern. Für taktisches Zuwarten spricht hingegen, dass man als Verteidigung nicht die Unschuld beweisen muss. Allenfalls verfestigt man damit ungewollt gar den Tatverdacht. Wer die Karten zu früh offenlegt, riskiert zudem, dass diese von den Strafverfolgern strategisch umgedeutet werden, diese ihre Schuldhypothese immer wieder anpassen.

Das Team diskutiert: Soll dieser neue Hinweis – allenfalls tierisches Blut statt Täterblut – sofort ins Verfahren eingeführt werden? Oder nicht? Du entscheidest mit: Stimme mit Nina und Duri ab auf [Duris LinkedIn-Profil](https://www.linkedin.com/in/duri-bonin-95476b193/). Willkommen im Strafverteidiger-Team! Willkommen in der spannenden Welt der Strafverteidigung. Fragen, Meinungen, Feedback? Schreibe an [bonin@blra.ch](https://www.duribonin.ch).

Links zu diesem Podcast:
- Anwaltskanzlei von [Nina Langner & Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
- [Lehrbücher für Anwaltsprüfung und Anwaltsmanagement](https://www.duribonin.ch/shop/)
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/)

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#691 Ich weiss, wie viel Du verdienst - Open Source Intelligence (OSINT)

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In einer zweiten Folge sprechen Gregor Münch und der Rechtsanwalt Martin Steiger über personenbezogene Daten, die frei zugänglich sind und oft nur noch erschlossen oder eingesehen werden müssen. Wo lassen sich Daten finden? Sie gehen diversen Datenquellen nach wie Handelsregisterämter, Grundbücher, eautoindex.ch oder bei Personenmeldeämtern. Vorgestellt wird auch die Wayback Machine von archive.org – ein Werkzeug, mit dem sich ältere Versionen von Websites wiederherstellen lassen. Zum Schluss diskutieren die beiden, was Chatbots wie ChatGPT im Rahmen von OSINT - Open Source Intelligence – leisten können und wo deren Grenzen liegen.

Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast [Auf dem Weg als Anwält:in](https://www.duribonin.ch/podcast) versucht der Anwalt [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige …) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.

Podcastfolgen von Martin und Gregor:
- [#689 Spurensuche im Netz: Die neue Macht von Open Source Intelligence (OSINT)](https://www.duribonin.ch/689-spurensuche-im-netz-die-neue-macht-von-open-source-intelligence-osint/)

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#690 Vertrauen oder Misstrauen? Kontrolle oder Zutrauen? Strafgericht Schwyz oder SBB-Hotline?

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Duri erzählt, weshalb er sich mit drei Flaschen Wein im Podcast-Studio wiederfindet – weil ihn der Verkäufer mit echter Freude beriet. Frank kontert mit einer frustrierenden Hotline-Erfahrung beim sogenannten Service Center Einnahmen der SBB – und plötzlich sind sie mitten in einem Gespräch über das Grundgefühl, mit dem man Kundinnen begegnet. Vertrauen oder Misstrauen? Kontrolle oder Zutrauen? Sie erzählen sich Geschichten vom Strafgericht Schwyz oder dem IKEA-Kundendienst – und warum kleine Gesten manchmal eine grosse Wirkung entfalten. Frank weiss von einer spannenden Studie, die einen direkten Zusammenhang zwischen Grosszügigkeit und wirtschaftlichem Aufschwung herstellt. Und er setzt Duri einem Experiment aus: Flip the Fact, ein radikal einfacher, aber verblüffend wirkungsvoller Perspektivenwechsel – entwickelt von Jane McGonigal. Was passiert, wenn man das Gegenteil von dem denkt, was man für die unumstössliche Wahrheit hält? Duri ist begeistert – und will das Tool gleich für seine Arbeit als Strafverteidiger nutzen, um Strafgefangene in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken und sie aus ihrer inneren Starre zu holen. Diese Episode steckt voller Unerwartetem, feinen Beobachtungen und einer ganz konkreten Anleitung, wie Vertrauen neue Wege öffnen kann. Feedback, Fragen oder andere Meinungen? Schreibe an [bonin@blra.ch](https://www.duribonin.ch).

[Frank Renold](https://www.liip.ch/de/team/frank-renold) und [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) diskutieren in ihrem monatlichen Podcast [Mit 40i cha mers mit de Tiger](https://www.duribonin.ch/podcast/) aktuelle Herausforderungen in Beruf, Familie und Gesellschaft. Frank, Scrum Master bei Liip, und Duri, Strafverteidiger, Autor und Podcaster, teilen ihre Einsichten und Erfahrungen aus unterschiedlichen Lebensbereichen.

Links zu diesem Podcast:
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/produkt/in-schwierigem-gelaende/)
- [Frank Renold](https://ohnenamen.ch/#header)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)

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#689 Spurensuche im Netz: Die neue Macht von Open Source Intelligence (OSINT)

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Thema in diesem Podcast ist OSINT - Open Source Intelligence. Gemeint ist die Beschaffung, Auswertung und Nutzung öffentlich zugänglicher Informationen. Oft fehlt es Strafverteidigerinnen an Geld für private Ermittlungen. Gerade bei amtlicher Verteidigung werden solche Auslagen meist nicht vergütet. OSINT kann hier helfen: man muss nur wissen, wo die Informationen schlummern. Gregor Münch nähert sich mit dem Rechtsanwalt Martin Steiger dem Thema an, indem sie sich zuerst einmal fragen, was nicht erlaubt ist: Darf ich bspw. Passwörter geleakter Datenbanken nutzen? Wie ist es, wenn man ohne eigenes Zutun mitlesen kann – wie es kürzlich dem US-Journalisten Jeffrey Goldberg passiert ist? Goldberg, Chefredaktor des Magazins The Atlantic, wurde versehentlich in einen Gruppenchat auf Signal eingeladen, in dem Mitglieder der US-Regierung militärische Angriffe im Jemen planten. Er konnte sensible Informationen in Echtzeit mitlesen – darunter Details zu Zielen, eingesetzten Waffen und dem Zeitplan. Und was gilt, wenn man gegenüber Behörden falsche Angaben macht, etwa um einen Interessennachweis vorzutäuschen?

Als Strafverteidiger erhält man Einblicke in die unglaublichsten Fälle und arbeitet eng mit sehr unterschiedlichen und spannenden Menschen zusammen. Im Podcast [Auf dem Weg als Anwält:in](https://www.duribonin.ch/podcast) versucht der Anwalt [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern (Beschuldigte, Verurteilte, Staatsanwälte, Strafverteidiger, Gutachter, Opfer, Unschuldige, Schuldige …) zu ergründen, wie diese ticken, was sie antreibt und wie sie das Rechtssystem erleben. Behandelt werden urmenschliche Themen. Bei genauerem Hinsehen findet man Antworten auf eigene Fragen des Lebens und der Gesellschaft.

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- Zu unserem Gast [Martin Steiger](https://www.linkedin.com/in/martinsteiger/), [Anwalt](https://steigerlegal.ch) und [Unternehmer](https://martinsteiger.ch/) für Recht im digitalen Raum, sowie Sprecher der [Digitalen Gesellschaft](https://www.digitale-gesellschaft.ch/uber-uns/kurzvorstellung-personen/)
- Martin publiziert regelmässig auf [chaos.social](https://chaos.social/@martinsteiger), [bsky](https://bsky.app/profile/martinsteiger.ch) und führt spannende Gespräche in seinem Podcast [Datenschutz-Plaudereien](https://podcast.datenschutzpartner.ch)
- [Bundesgesetz über den Nachrichtendienst](https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2017/494/de#art_13) (Nachrichtendienstgesetz, NDG)
- [Rechtmässigkeit von Open Source-Ermittlungen durch Strafverfolgungsbehörden](https://eizpublishing.ch/ausgabe/risiko-recht-ausgabe-1-2024/), [Monika Simmler](https://www.linkedin.com/in/monika-simmler-525ba815a/) / [Giulia Canova](https://www.linkedin.com/in/giulia-canova-a71138180/) in Risiko & Recht – Ausgabe 1 / 2024
- strafprozess.ch zu [Google Dorking](https://www.strafprozess.ch/google-dorking/)
- Anwaltskanzlei von [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
- Titelbild [bydanay](https://www.instagram.com/bydanay/)
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/)

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#688 Causa Vincenz: Das Bundesgericht korrigiert das Zürcher Obergericht – und zwar mit deutlichen Worten

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Im Strafverfahren gegen Pierin Vincenz hat die Oberstaatsanwaltschaft den Beschluss des Obergerichts vom 25.1.24 an das Bundesgericht weitergezogen. Nachdem Duri Bonin die Beschwerde in Strafsachen vom 19.3.24 in der Podcastfolge '#684 Causa Vincenz: Die Staatsanwaltschaft auf dem Weg ans Bundesgericht – Eine Analyse ihrer Beschwerde in Strafsachen' besprochen hat, widmet er sich in dieser Folge dem Urteil 7B_347/2024 des Bundesgerichts vom 17. Februar 2025.

Zunächst steht Formelles im Zentrum: Mit welcher Begründung ist das Bundesgericht auf die Beschwerde der (Ober-) Staatsanwaltschaft eingetreten? Wie begründet es die Ausnahme von der hohen Schwelle gemäss Art. 93 Abs. 1 lit. a BGG? Weshalb liegt vorliegend ein nicht wiedergutzumachender Nachteil vor? Welche Rolle spielen dabei das Beschleunigungsgebot, das Risiko einer Verjährung und die Weisungen des Obergerichts zur Anpassung der Anklage? Und wie bewertet das Bundesgericht den Vorwurf der Oberstaatsanwaltschaft, das Obergericht betreibe eine rechtsverweigernde Praxis? Inwieweit greift das Bundesgericht die Kritik auf, dass die Rückweisungsgründe konstruiert seien?

In materieller Hinsicht bestätigt das Bundesgericht, dass die Anklageschrift den Anforderungen von Art. 325 StPO genügt. Doch woran misst es das konkret? Wie geht es mit dem Vorwurf um, die Anklage sei ausschweifend, wiederholend und einem Plädoyer gleichkommend? In welchem Verhältnis steht die Pflicht zur Klarheit zur Zulässigkeit von Komplexität? Im Kontext von Art. 68 StPO beurteilt das Bundesgericht die Frage, ob die Anklage zwingend vollständig in eine andere Sprache zu übersetzen ist. Reicht es aus, wenn der wesentliche Inhalt der Anklage in übersetzten Entwürfen vorlag und der Beschuldigte über anwaltliche Vertretung sowie gewisse Deutschkenntnisse verfügte?

Dieser Podcast richtet sich an alle, die sich für Strafrecht und Strafprozessrecht interessieren – egal ob als Praktikerin, Student, wissenschaftlich Tätige oder einfach engagierte Beobachterin des Rechtsstaats. Wer wissen will, wie das Bundesgericht denkt, urteilt – und interveniert –, ist hier richtig.

Links zu diesem Podcast:
- [#684 Causa Vincenz: Die Staatsanwaltschaft auf dem Weg ans Bundesgericht – Eine Analyse ihrer Beschwerde in Strafsachen](https://www.duribonin.ch/684-causa-vincenz-die-staatsanwaltschaft-auf-dem-weg-ans-bundesgericht-eine-analyse-ihrer-beschwerde-in-strafsachen/)
- [Medienmitteilung des Bundesgerichts betr. Urteil vom 17. Februar 2025 in Sachen 7B_256/2024, 7B_347/2024](https://www.bger.ch/files/live/sites/bger/files/pdf/de/7b_0256_2024_yyyy_mm_dd_T_d_09_57_43.pdf) (Strafverfahren gegen Pierin Vincenz)
- [Urteil vom 17. Februar 2025 in Sachen 7B_256/2024, 7B_347/2024](https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/fr/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://17-02-2025-7B_256-2024&lang=de&zoom=&type=show_document)
- [Staatsanwaltschaft spricht von «Rechtsverweigerung» und «Schimäre»](https://www.tagesanzeiger.ch/pierin-vincenz-staatsanwaltschaft-spricht-von-rechtsverweigerung-726694714049)
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#687 «Viele Kämpfe sind vergebens, aber nie sinnlos.» - Bernard Rambert im Gespräch

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Beni Rambert und Duri Bonin sprechen über den Fall Walter Stürm – den legendären ‘Ausbrecherkönig’. Stürm wurde in den 1980er-Jahren durch acht spektakuläre Gefängnisausbrüche bekannt. Doch er war mehr als nur ein Krimineller: Mit scharfer Kritik am Justizsystem wurde er zur Symbolfigur des Widerstands gegen die Strafjustiz. Er sagte einmal: «Ich will keinen Anwalt, der sich mit der Justiz arrangiert.» Duri fragt Beni: Was meinte Stürm mit dieser Aussage? War Beni unter diesem Blickwinkel der richtige Anwalt für ihn? Wie war das persönliche Verhältnis zwischen den beiden – und hat sich das nach Benis eigener Inhaftierung verändert? Welche Lehren können heutige Strafverteidiger aus dem Fall Stürm ziehen? Ein weiterer prominenter Fall von Beni ist der Umweltaktivist Marco Camenisch. In den 1980er-Jahren wurde er wegen Sabotageakten und des Mordes an einem Grenzwächter verurteilt. Im Film vertritt Beni die Auffassung, dass es in diesem Fall zu einem Freispruch hätte kommen sollen. Warum? Wie sieht er die Rolle des politischen Aktivismus in Strafprozessen? Im Film [SUSPEKT](https://www.riffraff-houdini.ch/de-ch/film/suspekt.html) sagt Beni: «Viele Kämpfe sind vergebens, aber nie sinnlos.» Duri als Sätzesammler möchte natürlich wissen: Von wem stammt dieses Zitat? Ebenfalls konfrontiert er seinen Gast mit dem Satz «Ich will nicht als Arschloch sterben.» Was bedeuten diese Sätze für Beni? – Ein spannender Podcast für Juristinnen, Aktivisten, True-Crime-Fans oder einfach Menschen, die hinter die Kulissen berühmter Fälle blicken wollen. Es ist ein Gespräch über Strafverteidigung, Widerstand und die Frage, was bleibt, wenn der Kampf vorbei ist.

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#686 Soll die Verteidigung in der Hafteinvernahme Ergänzungsfragen stellen?

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Nina und Duri diskutieren eine Frage, die Strafverteidigerinnen immer wieder beschäftigt: Soll man in der Hafteinvernahme Ergänzungsfragen stellen – oder gerade nicht? Was spricht dafür, was dagegen? Sie beleuchten die besondere Situation unmittelbar nach der Verhaftung, in der noch keine Akteneinsicht gewährt wird und jede Intervention wohlüberlegt sein muss. Kann man mit präzisen Fragen die Aussage retten – oder riskiert man, dass sich der Klient in Widersprüche verstrickt? Danach geht es um ein Thema, das im Praxisalltag grosse Bedeutung hat und doch oft übersehen wird: Wen wählt man als Dolmetscher, wenn man den Klienten im Gefängnis besucht? Soll man auf die Person zurückgreifen, die schon bei Polizei oder Staatsanwaltschaft übersetzt hat? Oder klugerweise eben gerade nicht? Die Wahl kann entscheidend sein – für das Vertrauen des Klienten, für die Qualität der Kommunikation und für die spätere Verteidigungsstrategie. Schliesslich bereiten sich Nina und Duri auf den ersten Gefängnisbesuch vor. Eine Schlüsselsituation im Mandat: Wie plant man diesen Moment? Welche Informationen nimmt man mit? Und: Geht man zu zweit oder alleine?

Für einen Besuch alleine spricht, dass das Gespräch zwischen Verteidigerin und Klient vertraulicher und intimer verläuft. Gerade in einer emotional angespannten Ausnahmesituation kann das helfen, schneller eine persönliche Beziehung aufzubauen. Der Klient muss sich nur auf eine Person einlassen – das kann entlastend wirken, insbesondere wenn er unter Stress steht oder noch kein Vertrauen gefasst hat. Auch organisatorisch ist der Einzelbesuch einfacher: keine Terminabsprachen im Team, grössere Flexibilität bei kurzfristigen Besuchen. Zudem ist von Anfang an klar, wer das Gespräch führt, was bei einem sensiblen Erstkontakt für Struktur und Orientierung sorgen kann. Für einen Besuch zu zweit spricht hingegen, dass man im Team mehr wahrnimmt: Vier Ohren hören mehr als zwei – nicht nur auf der Sachebene, sondern auch, was Zwischentöne, Körpersprache oder Stimmungen betrifft. Gerade wenn es sprachlich schwierig wird oder der Klient wenig von sich aus erzählt, kann eine zweite Person stützen, klären, ergänzen. Auch taktisch ist man flexibler: Eine Person kann empathisch zuhören, die andere kritisch nachfragen oder mitnotieren. So lässt sich das Gespräch besser steuern und zugleich dokumentieren. Der gemeinsame Auftritt signalisiert dem Klienten zudem, dass man den Fall ernst nimmt – und dass er nicht allein ist, sondern von einem Team unterstützt wird. Besonders in komplexen Fällen kann das Vertrauen stärken.

Das Team diskutiert - und du kannst mitentscheiden. Stimme mit Nina und Duri ab auf [Duris LinkedIn-Profil](https://lnkd.in/dy6QyrqX). Willkommen im Strafverteidiger-Team! Willkommen in der spannenden Welt der Strafverteidigung. Fragen, Meinungen, Feedback? Schreibe an [bonin@blra.ch](https://www.duribonin.ch).

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#685 Fabian Kühner, was unterscheidet einen guten von einem schlechten Staatsanwalt?

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Duri Bonin möchte von Fabian Kühner wissen, wie er zum Strafrecht gekommen ist? Was hat ihn daran fasziniert? War es für Fabian immer klar, dass er Staatsanwalt werden möchte – oder hätte auch die Strafverteidigung eine Option sein können? Was hat ihn zur Staatsanwaltschaft St. Gallen geführt? Was später dazu bewogen, die Rolle des Leitenden Staatsanwalts in Schwyz zu übernehmen? Was war in dieser Position seine grösste Herausforderung? Welche Voraussetzungen braucht es für eine gute Strafverfolgung? Was macht aus seiner Sicht einen idealen Staatsanwalt aus? In einem Interview hat Fabian gesagt: „Strafverfolgung ist manchmal wie Rätsel lösen.“ – Was meinte er damit genau? Dieser Podcast ist für alle, die sich für Strafrecht interessieren – egal ob juristische Profis, Studierende oder einfach Menschen, die einen Blick hinter die Kulissen der Strafverfolgung werfen möchten. Fabian Kühner gibt spannende Einblicke in die Welt der Staatsanwaltschaft: Was es bedeutet, Strafverfolgung durchzusetzen, welche Herausforderungen ein Staatsanwalt täglich meistert und warum Strafverfolgung manchmal tatsächlich wie ein Rätsel ist. Wenn du wissen willst, was einen guten Staatsanwalt ausmacht und welche Qualitäten für eine faire und effektive Strafverfolgung entscheidend sind – dann ist dieser Podcast das Richtige für dich.

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Frühere Podcasts mit Polizeikommandant Fabian Kühner:
- [#681 Polizeikommandant Fabian Kühner – Wie funktioniert Polizeiarbeit?](https://www.duribonin.ch/681-polizeikommandant-fabian-kuehner-wie-funktioniert-polizeiarbeit/)

Links zu diesem Podcast:
- Zu meinem Gast [Fabian Kühner](https://www.linkedin.com/in/fabian-kühner-a96813201/)
- [Neuer Kommandant für die Stadtpolizei](https://www.stadt.sg.ch/news/stsg_medienmitteilungen/2024/12/neuer-kommandant-fuer-die-stadtpolizei.html)
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#684 Causa Vincenz: Die Staatsanwaltschaft auf dem Weg ans Bundesgericht – Eine Analyse ihrer Beschwerde in Strafsachen

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Im Strafverfahren gegen Pierin Vincenz hat die Oberstaatsanwaltschaft den Beschluss des Obergerichts vom 25.1.24 an das Bundesgericht weitergezogen. Das Obergericht hatte verlangt, dass die Anklageschrift aus dem Jahr 2020 gekürzt, überarbeitet und für einen Beschuldigten ins Französische übersetzt wird. Duri Bonin analysiert diese Beschwerde in Strafsachen vom 19.3.24.

Formell geht es zunächst um die Frage, ob die Staatsanwaltschaft überhaupt Beschwerde gegen einen Zwischenentscheid einlegen kann? Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein? Wann liegt ein nicht wiedergutzumachender Nachteil rechtlicher Natur vor? Wie argumentiert die Oberstaatsanwaltschaft? Als weiteren gesonderten Punkt wirft die Oberstaatsanwaltschaft dem Obergericht Rechtsverweigerung vor. Wann kann eine solche angefochten werden? Wie begründet die Oberstaatsanwaltschaft eine rechtsverweigernde Praxis des Obergerichts? Aufgrund welcher Argumente hält sie die Rückweisungsgründe für konstruiert?

In materieller Hinsicht rügt die Oberstaatsanwaltschaft eine Verletzung von Art. 325 StPO betreffend den Inhalt der Anklageschrift. Es geht um die Frage, ob die Anklageschrift zu detailliert und inwiefern das Obergericht überhaupt befugt sei, der Staatsanwaltschaft Weisungen zu erteilen. Weiter wird die Verletzung von Art. 68 StPO betreffend Übersetzungen diskutiert. Muss die Anklageschrift zwingend vollständig in eine andere Sprache übersetzt werden, auch wenn der Beschuldigte Deutsch versteht und auf eine Übersetzung verzichtet? Eine letzte Rüge betrifft die Verletzung von Art. 409 StPO betreffend Aufhebung und Rückweisung. Hätte es nicht mildere Mittel als die Wiederholung des erstinstanzlichen Verfahrens gegeben?

Was gäbe es für eine bessere Gelegenheit, als den Strafprozess und die Arbeit der Staatsanwaltschaft, der Verteidigung, der Privatkläger und des Gerichts anhand des Vincenz-Prozesses zu besprechen? [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch) und [Gregor Münch](https://www.d32.ch/personen) begleiten deshalb seit Jahren den Prozess in der Causa Raiffeisen.

Links zu diesem Podcast:
- [Medienmitteilung des Bundesgerichts betr. Urteil vom 17. Februar 2025 in Sachen 7B_256/2024, 7B_347/2024](https://www.bger.ch/files/live/sites/bger/files/pdf/de/7b_0256_2024_yyyy_mm_dd_T_d_09_57_43.pdf) (Strafverfahren gegen Pierin Vincenz)
- [Urteil vom 17. Februar 2025 in Sachen 7B_256/2024, 7B_347/2024](https://www.bger.ch/ext/eurospider/live/fr/php/aza/http/index.php?highlight_docid=aza%3A%2F%2Faza://17-02-2025-7B_256-2024&lang=de&zoom=&type=show_document)
- [Staatsanwaltschaft spricht von «Rechtsverweigerung» und «Schimäre»](https://www.tagesanzeiger.ch/pierin-vincenz-staatsanwaltschaft-spricht-von-rechtsverweigerung-726694714049)
- Anwaltskanzlei von [Duri Bonin](https://www.duribonin.ch)
- Das Buch zum Podcast: [In schwierigem Gelände — Gespräche über Strafverfolgung, Strafverteidigung & Urteilsfindung](https://www.duribonin.ch/shop/)

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Über diesen Podcast

In diesem Podcast reflektiert Duri Bonin mit Gästen über Fragen rund um die Arbeit als Anwalt und Strafverteidiger: Was macht eine gute Anwältin aus? Wie organisiert man die Anwaltstätigkeit? Wie handhabt man den Umgang mit Klienten, Gegenanwälten, der Polizei, der Staatsanwaltschaft und den Gerichten? Was zeichnet ein gutes Plädoyer aus? Wie legt man sich eine Verteidigungsstrategie zurecht? Der spannenden Fragen sind vieler. Es ist ein Weg ins Urmenschliche, manchmal gar Allzumenschliche.

von und mit Duri Bonin

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